Kurt Feirabend war der letzte Inhaber der Feirabend Verbandzellstoffe. Gegründet am 19. April 1879 durch die Großeltern Jacob und Rosa Feirabend, begann die Firma als Pappen-, später als Seidenpapierfabrik. Durch Zufall wurde die Zellstoffwatte erfunden. Der Übergang und die Spezialisierung auf Zellstoffwatte unterlag gewissen Schwierigkeiten, weil die Einführung dieses neuen Verbandstoffes das Vertrauen der Ärzte voraussetzte.
Erst als im zweiten russisch-japanischen Krieg die Baumwolle knapp wurde, griffen die Ärzte zum Zellstoff als Ersatzmittel, das sich glänzend bewährte. So war der Siegeszug der Zellstoffwatte nicht mehr aufzuhalten. Bald begann auch das Ausland nach Zellstoffwatte zu fragen. Exporte nach Norwegen, Schweden, Belgien, Holland, Frankreich und, in geringeren Mengen, sogar nach Alexandrien wurden getätigt. In all den Jahren blieb die Firma immer im Familienbesitz und als am 29. Februar 1946 Kurt Feirabend aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, übernahm er die Firma, knüpfte neue Geschäftsverbindungen, verhalf der Firma zu neuem Aufschwung. Für Niedernhausen und Umgebung war die älteste Zellstoffwattefabrik der Welt ein zuverlässiger Arbeitgeber und für die Gemeinde Niedernhausen Werbeträger. Patente wurden in alle Herren Länder verkauft.
Kurt Feirabend nahm schon immer, auch in jungen Jahren, aktiv am sozialen und kulturellen Geschehen der Gemeinde teil, unterstützte ortsansässige Vereine sowie das sozialpädagogische Zentrum „Kalmenhof“ in Idstein.
Dann, Rentner geworden, gab es mehrere Gründe, die ihn zu seiner Entscheidung, eine Stiftung unter seiner Leitung zu gründen, bewegten. Da Kurt Feirabend selbst keine Nachkommen hatte, wollte er mit seinem Nachlass einen guten Zweck unterstützen. Ausschlag gab sein Neffe, der sich, als Pfarrer in Darmstadt, unter anderem auch mit geistig und körperlich behinderten Kindern beschäftigte. Ebenso der persönliche Verlust seines Kompagnons hatte ihn, so Kurt Feirabend, während seiner Überlegungen, beeinflusst.